Freiheit und Selbstverantwortung im JOB
Warum es keine Schande ist, sein Ziel nicht zu erreichen – aber sehr wohl, keines zu haben.
Im modernen HR-Management dreht sich alles um Weiterentwicklung, Motivation und die Förderung von Talenten. Doch was passiert, wenn ein Mitarbeiter sein Ziel nicht erreicht? Ist das ein Misserfolg – für ihn selbst, für das Team oder gar für das Unternehmen?
Hier sollten wir die Perspektive ändern:
„Es ist keine Schande, sein Ziel nicht zu erreichen, aber es ist eine Schande, kein Ziel zu haben.“ VICTOR FRANKL
Dieser Satz bringt eine wichtige Erkenntnis auf den Punkt: Der wahre Wert liegt nicht nur im Erreichen eines Ziels, sondern vor allem darin, sich überhaupt ein Ziel zu setzen. Im HR-Bereich kann diese Einsicht sowohl für Mitarbeiter als auch für Führungskräfte und Organisationen transformativ wirken.
Warum Ziele so wichtig sind
Ziele dienen als Richtschnur für unser Handeln. Sie bieten Klarheit und helfen, Prioritäten zu setzen. Für Mitarbeiter ist es entscheidend, zu wissen, worauf sie hinarbeiten. Es motiviert, strukturiert den Arbeitsalltag und sorgt dafür, dass sie ihre Entwicklung aktiv gestalten können. Für Unternehmen bedeuten klar definierte Ziele einen messbaren Fortschritt.
Im HR-Bereich stehen häufig Zielvereinbarungsgespräche oder Performance Reviews an. Dabei ist es wichtig, dass diese nicht nur als Pflichttermin angesehen werden, sondern als Chance zur Neuausrichtung und Orientierung. Wer sich ohne klare Zielsetzungen durchs Arbeitsleben bewegt, läuft Gefahr, weder zufrieden noch erfolgreich zu sein.
Was bedeutet es, ein Ziel nicht zu erreichen?
Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Ziele nicht erreicht werden. Das kann zahlreiche Gründe haben – veränderte Rahmenbedingungen, unrealistische Erwartungen oder auch schlichtweg Fehler in der Planung. Aber das Scheitern an einem Ziel sollte nicht als das Ende angesehen werden. Es ist eine Gelegenheit zur Reflexion, zum Lernen und zur Weiterentwicklung.
Im HR-Management können wir diese Haltung aktiv fördern. Statt nur den Erfolg oder Misserfolg an einem einzelnen Ziel zu messen, sollten wir Mitarbeiter dazu ermutigen, die Fortschritte auf dem Weg dorthin zu betrachten. Was lief gut? Was hat die Zielerreichung erschwert? Was können wir gemeinsam daraus lernen?
Keine Ziele zu haben – das wahre Problem
Während es akzeptabel ist, ein Ziel nicht zu erreichen, ist das Fehlen von Zielen weitaus problematischer. Ein Mitarbeiter ohne klare Ziele hat keinen Kompass für seine berufliche Entwicklung. Er ist eher reaktiv als proaktiv, verliert möglicherweise die Motivation und sieht keine klaren Wachstumsmöglichkeiten.
Für Führungskräfte im HR-Bereich ist es daher unerlässlich, Mitarbeiter dabei zu unterstützen, klare und realistische Ziele zu formulieren. Das beginnt bei der Personalentwicklung und erstreckt sich bis zur regelmäßigen Reflexion im Arbeitsalltag. Ein individuelles, auf die Bedürfnisse des Mitarbeiters zugeschnittenes Ziel gibt nicht nur Orientierung, sondern fördert auch die Zufriedenheit und Bindung ans Unternehmen.
Fazit
Es ist keine Schande, sein Ziel nicht zu erreichen, solange man eines hat. Vielmehr ist es eine Schande, ohne Ziel durch den Arbeitsalltag zu gehen. Im HR-Bereich haben wir die Chance, diese Denkweise aktiv zu fördern, indem wir Mitarbeitern helfen, klare Ziele zu setzen, und sie dabei unterstützen, auf ihrem Weg dorthin zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Ziele bieten Orientierung, Motivation und die Möglichkeit, Fortschritte messbar zu machen – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für das gesamte Unternehmen.